Die Petition zur UN-Ermahnung an den Vatikan

Wenn Sie den Vatikan auffordern möchten, der UN-Ermahnung bezüglich Priesterkindern Folge zu leisten, bitten wir Sie unsere Petition zu unterzeichnen.  https://secure.avaaz.org/en/petition/Pope_Francis_via_F_Chullikatt_permament_observer_of_the_Holy_See_to_UN_Comply_with_the_recommendation_of_the_UN_regardin/edit/

Sie können unsere Arbeit auch durch eine Spende unterstützen. Das Spendenkonto ist bei der HypoVereinsbank, bitte geben Sie  als Verwendungszweck  Menschenrechte für Priesterkinder an.

Kontoinhaberin : Wiltrud Weber
Kontonummer :13607087

Bankleitzahl :50320191

IBAN : DE62503201910013607087

BIC: HYVEDEMM430

Wenn Sie den Autor dieses Blogs kontaktieren möchten, können Sie dies über die Mail-Adresse sprachdienste-weber@hotmail.de tun.

 

Kommentar zu Andreas Englisch im neuen Papst-Buch

Im neuen Buch über den Papst gibt sich Andreas Englisch unumwunden modern: Dass Kirche toleranter ist als man denkt, wenn es um Beziehungen ihrer Priester mit Frauen geht, wie im Kapitel “ Kirche und Sex“ steht, hat sich wohl schon herumgesprochen, man legt das wohl letztlich unter der unvermeidlichen Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit ab… solange kein Kind zur Welt kommt.
Zur Einführung des Zölibats vor tausend Jahren ist Englisch noch moderner: kein Drumherumgerede, es geht um’s Geld. So deutlich hat es noch keiner gesagt: um das Jahr 1000 haben sich die Kirchenführer furchtbar geärgert, zusehen zu müssen, wie die Priester Geld und Gut an ihre Nachkommen verteilt haben. Kurzerhand verbot man den Priestern die Ehe….“Jetzt gehört alles, auch nach dem Tod des Priesters, uns allein!“ So flapsig, so sportlich.
Zu der Zeit waren wohl meistens die Leutepriester verheiratet, bzw.lebten sie in festen Beziehungen, Familien, denn auch die Ehe war längst nicht so kodifiziert wie später. Diese bestehenden Beziehungen waren nun auch mit einem Schlag „ungültig“. Der Priester musste im Prinzip Frau und Kinder auf die Strasse werfen, oder wurde selbst mit ihnen hinausgeworfen.Wollte er das nicht, wurden die Familien heimlich. Eine beispiellose gesellschaftliche Verlogenheit begann. (In der evangelischen Herkunftsfamilie meiner Großeltern war es eigentlich nur das, was man über den Katholizismus wusste)
Kein Wort von Andreas Englisch über die Folgen für die Betroffenen. Hier zur Erinnerung einige der Vorschriften:
Das Priesterkind darf vom Vater nie etwas erhalten.
Es darf nicht mit ihm unter einem Dach leben.
Es kann in die Sklaverei verkauft werden.
Die Mutter des Kindes kann in die Sklaverei verkauft werden,usw.

Vor einiger Zeit hat eine offensichtlich katholische Fraktion mit mehr als zweifelhaftem hermeneutischen Rüstzeug versucht, auf Wikipedia zum Stichwort zu diskutieren, ob dieses nicht schon vor seiner Entstehung und Geburt „Priesterkind“ ist. Der Kontext lässt fürchten, dass sie meinen, dass es schon seit jeher metaphysisch diskriminiert werden muss. O Je(sus)! Schuldgefühle und Depressionen, schlimme soziale Nachteile, ….Verleugnung der eigenen Identität….unterstellte „ewige Schuld“ . Das alles, weil’s um’s Geld geht !?
Bis heute wurde eine schmutzige Diskriminierung grundgelegt, die Leiden und Tod mit sich bringt.

 

 

Revolutionäre Aufforderung der UN zu Priesterkindern

Die zuletzt schon genannte UN-Kommission hat direkt den Vatikan aufgefordert, grundsätzlich das Verhalten zu den Priesterkindern zu ändern. Die in der diplomatischen Sprache „Empfehlung“, fordert, bis 2017 alle Priesterkinder aufzufinden, den Kontakt wo nötig zu den Vätern herzustellen, die zum Unterhalt der Kinder angemessen beitragen sollen. Solche Geheimhaltungsmethoden, wie die bisher im Umlauf befindlichen Schweigepapiere sollen abgeschafft werden. Allein diese Forderung ist schon revolutionär. Noch im Streitgespräch bei Markus Lanz hat Bischof Jaschke immer wieder behauptet, solche Schweigepapiere gäbe es nicht.

Auch insgesamt ist die Aufforderung der UN, die sich für Menschen, die nichts damit zu tun haben, und für die sich korrektes Verhalten  von selbst versteht, in Wirklichkeit  revolutionär. Es ist  das erste  Mal seit den Dekreten der Laterankonzilien vor fast genau 1000 Jahren, dass die Unmenschlichkeit, das schreiende Unrecht offiziell , dazu weltweit, genannt und zu seiner Beendigung aufgerufen wird. Seit fast genau 1000 Jahren , in manchen Gegenden auch schon einige hundert Jahre länger, werden die Kinder von Priestern verachtet, entrechtet, diskriminiert und verfolgt. In den letzten Jahren haben wir selbst  Beleidigungen und üble Nachrede, oft auch von unerwarteter Seite, gesehen. Auch der Betrug am Lebensunterhalt der Kinder hält bis heute an.

Der Vatikan hat die mahnende Aufforderung als Einmischung in seine Lehre zurückgewiesen.

Da fragen wir: Ach ja? Ist es Eure Lehre, dass es Kinder gibt, die aufgrund ihrer blossen Existenz für Euch Müll sind, von dem  man die Augen abwendet, der Euch “ stinkt“, den man wegschmeisst und verfaulen lässt!

Ein grosses Problem wird es geben, wenn das aufhört: wohin mit der Bosheit der Leute, die damit bis jetzt billig bedient wurden ?

 

Die Methode Zwangsverheiratung

Die  « Zwangsverheiratung «  offenbar vor allem leitend tätiger Priester,  kurz nachdem sie  Väter geworden sind, oder ihre Vaterschaft bekannt wird, an eine der Kirche genehme  andere  Frau als der Mutter des Kindes, ist eine zuerst seltsam erscheinende , innerhalb der bösartigen, verdrehten kirchlichen Logik jedoch schlüssige Methode, den Priester von seiner wirklichen Familie fernzuhalten, dem  Kind und der Mutter Unterhalt und Erbe zu hinterziehen, und sie auch seelisch zu verwunden. Die „zwangsangeheiratete“ Frau anscheined immer verwitwet oder geschieden, hat mehrere eigene Kinder die bereits älter sind, und ist in einem Alter indem sie keine Kinder mehr bekommen kann. Die  „Ehen“ werden so arrangiert , dass jegliches Geld und jeglicher Besitz der  „Ehe“frau gehört, und die Frau dem Ex-Priester fast alles abnimmt was er vielleicht neu verdient, um es dem Kind und der Mutter maximal zu erschweren irgendetwas zu bekommen, oder auch nur Kontakt mit dem Vater aufzunehmen.  Das Konstrukt dient währenddessen   auch dazu, dass der Orden oder die Diözese offiziell von nichts wissen, und auf Nachfrage mitteilen können, mit nichts etwas zu tun zu haben, der Ex-Priester sei ja nun ausgeschieden und habe halt eine andere Frau geheiratet als die Mutter des Kindes. Da das Kind des Priesters und seine Mutter nach überwundenem ersten Schock  über das seltsame  „Verschwindens“ des Vaters , zumeist so sehr mit Überleben beschäftigt sein werden, und vielleicht auch selbst an ihrer Wahrnehmung des Vaters zweifeln, werden sie meist nicht die Kraft haben, an die Öffentlichkeit zu gehen, so dass die Kirche ihr oberstes Ziel, geheimzuhalten, dass ein leitender Priester ein eigenes Kind hat, erreicht.   Durch das Ehe-Konstrukt mit einer Frau, die den Mann stets erinnert das „alles“ ihr gehört, steigen aber auch die Chance enorm, der perversen innerkirchlichen „Regel“  gerecht  werden zu können, nach der Priesterkinder von ihrem Vater nichts erhalten , und nicht erben „dürfen“. Tatsaechlich scheint auch der   perverse  Wunsch ,die Mutter und das Kind bestrafen und seelisch verwunden zu können ein Grund für die Vorgehensweise der Orden und Diözesen zu sein, vor allem die Mutter wird unter dem plötzlichen Auftauchen  einer anderen Frau erheblich mehr leiden, als  wenn der Priester nur „zurück“ zur Kirche gegangen wäre. Der ehemalige Priester wiederum bekundet durch sein Befolgen der Anordnung zur arrangierten Heirat seine Unterwerfung unter die kirchliche „Regel“ dem eigenen Kind nicht geben zu dürfen, erkennt seine „Strafe“ für dessen  Geburt an,  und äußert sich nach Antritt der „Strafe“ auch nie mehr kritisch über die Kirche.

Wir hatten den Jesuitenorden schon lange mit der Analyse der Methode „Zwangsverheiratung“ konfrontiert, die von diesem nie dementiert wurde, und wussten auch schon länger von zwei weiteren Fällen in Deutschland, in denen die Methode offensichtlich angewandt wurde. Vor allem aber die Parallelen die die Geschichte von Kevin Whibley, Sohn des ehemaligen schottischen Bischofs Roddy Wright, mit der Biographie von David Weber, Initiator dieses  Blogs  und Sohn von Peter Kelly,  dem ehemaligen Provinzials des Jesuiten- Ordens in Australien  aufweist, können als Indizien für die Zwangsverheiratung angesehen werden. Ein Vergleich:

Kevin Whibley (geb. 1981)  Sohn von Roddy Wright ,  Bischof  von  Argyll and the Isles, Schottland (im Amt von 1991-1996), und Joanna Whibley. Nach Kevins Geburt hält  seine Mutter den  Namen des Vaters  auf dessen Wunsch  lange geheim (Wright sendet ihr ein einziges Mal etwas Geld, und erklärt er werde nach „Peru“ versetzt und könnte den Sohn dann nie mehr besuchen, wenn sie seine  Identität bekannt mache) 1996, wohl nachdem der Wright vorgesetzte Bischof von der Vaterschaft erfährt, verschwindet Wright für einige Tage zusammen mit der geschiedenen  Kathleen MacPhee, einer Frau mit drei eigenen, schon älteren Kindern, nachdem er im Kardinalssitz sein Rücktrittsgesuch formuliert hat, das vom damaligen Papst, ganz schnell, sogar während einer Auslandsreise, angenommen wird. Nach einigen Tagen tauchen Wright und MacPhee  kurz auf, und geben einer Boulevard-Zeitung ein Interview .  Das Honorar für das Interview erhalten auf  angeblichen „Wunsch“ Wrights die Kinder MacPhees !, nicht der eigene Sohn ( Offenbar der kirchlichen Anordnung folgend dass dieser nichts erhalten darf). Danach „verschwindet“ Wright wieder,(ein kurzzeitiger Nachbar sagt uns, dass er eines  Morgens plötzlich, ohne Vorankündigung, weg war) bis 1998 bekannt wird dass er MacPhee auf Antigua (Karibik) geheiratet hat. 1999 veröffentlicht er seine Autobiographie, in der er der Kirche untertänig versichert: „Ich stehe nach wie vor hinter dem Prinzip des Zölibats, es ist richtig. Ich war zu schwach, es einzuhalten, der Fehler war aber meiner, nicht der der Kirche.” 2005 stirbt Wright in Neuseeland, maximal weit weg von seinem Sohn.

David Weber, geb. 1975, Sohn von Francis Peter Kelly, Provinzial  des australischen Jesuitenordens von 1968-1973, und Wiltrud Weber. Kelly beginnt 1973 ein Sabbatjahr, trifft Wiltrud Weber in Frankreich, und lebt mit ihr zwei Jahre in einer festen Beziehung. Während dieser Zeit erörtert er mit ihr lange seinen möglichen Ordensaustritt (vor allem auch aufgrund inhaltlicher Zweifel an der kirchlichen Lehre und der Ordenspolitik)  und arbeitet an einem Buch  von dem er denkt, dass es „Rom sehr ärgern  wird“. 1975, in den Monaten vor und nach David Webers Geburt, ist Kelly verschwunden, Wiltrud Weber erhält nur eine c/o Adresse bei einem Rechtsanwalt. Im April 1976 schreibt er Wiltrud Weber plötzlich einen panikartigen  Brief, und gibt an, er sein nun „verheiratet“ mit Carmel Eire einer älteren Witwe mit 4 Kindern, und habe „kein eigenes Geld“. In einem  der wenigen Gespräche, die  sein Sohn später vergleichsweise offen mit ihm  führen können wird, sagt er, Carmel Eire bis „wenige Tage vor der „Hochzeit“ “ nicht gekannt zu haben). 1978 veröffentlicht er ein wachsweiches, unterwürfiges Buch, das kein  wirklich kritisches Wort über die Kirche verliert. 1979 sendet Kelly, zusammen mit einer vor dem Orden offensichtlich geheim gehaltenen  Vaterschaftsanerkennung etwas Geld an Wiltrud Weber, danach gibt es bis 1989 keinen Kontakt mehr. Die ab 1989 stattfindenden Versuche dem Sohn einen Schulbesuch in Australien zu ermöglichen, und ihn zu unterstützen, werden immer wieder verhindert, der Vater erhält eine geheime Telefonnummer, bei Besuchen des Sohnes  in Australien, für die Wiltrud und David Weber sich verschulden, ist kein freies Gespräch mit dem Vater möglich. Kelly stirbt 2004, der Sohn erhält kein  Erbe.
Die nicht selten gestellte Frage: “Warum hat der Vater das mitgemacht ?”, die hier allerdings oft nicht der Information, sondern der Abwehr der Erkenntnis kirchlicher, krimineller Machenschaften dienen soll, kann so beantwortet werden:

In allen Organisationen, die vom inneren Kern oder den höheren Rängen ihrer Mitglieder nicht nur Treue und Gehorsam, sondern absoluten Gehorsam verlangen, ist es unstrittig bei der Verfolgung ihrer kriminellen Taten den Einzelnen und genauso die Strukturen, Vorgesetzten usw. seiner Organisation zu untersuchen ( Mafia, usw.) Auch ist unstrittig, dass es neben den lebenslang eingeübten Gehorsamsleistungen, stufenweise abgelegten Schwüren etc. des Kirchenmannes, so etwas wie Gehirnwäsche bekanntlich wirklich gibt. Wir untersuchen die Art und Weise, diese hier anzuwenden, noch. Bis auf Weiteres gilt: Der Vater soll nicht auf jeden Fall entschuldigt werden, die Kirche ist hier aber Haupttäter oder zumindest ist ihr Vergehen gleich schwer, und ihr Interesse an der einer Vertuschung ist  grösser. Bei Kelly ist es ausserdem so, dass er von 1989 an verschiedene Versuche gemacht hat, etwas gutzumachen und daran immer aktiv gehindert wurde.
Es gibt sehr zu denken, dass Zweifel in der Regel  von Katholiken angemeldet werden. Nicht- Katholiken, besonders jene die , z.B. beruflich , gewohnt sind, systematisch und systemisch zu denken, verstehen die Vorgehensweise generell sehr schnell.

Link zum Religions-Laboratorium von Dr.Herman Somers

Link zum Religions-Laboratorium von Dr.Herman Somers

Wir fügen dem Beitrag  zur Zwangsverheiratung den Link zum Religions-Laboratorium  von Dr.Herman Somers an, der, selbst langjähriger Jesuit in Belgien, sich noch in hohem Alter entschloss den Orden wegen religionspsychologischen Erkenntnissen zu verlassen, und sich in seinen Texten mit internen Anweisungen des Jesuitenordens auseinandersetzt, die teilweise als direkte Anleitung zu Methoden wie der Zwangsverheiratung  gelesen werden können. Wir hatten mit Dr.Somers vor einigen Jahren ausführlich korrespondiert, und waren dabei erschrocken über die Aktualität seiner Analysen.

Vor allem der Satz  “ Daaromtrent moet men bewerken, dat de onzen een speciale briefwisseling onderhouden met iemand uit de familie, waar de ontslagenen inwonen“             auf Deutsch : „Deshalb müssen wir es so einrichten, dass wir eine  gesonderte Korrespondenz mit einem Mitglied der Familie führen, in der der Entlassene untergebracht ist“,    bietet leider eine ziemlich genaue Beschreibung der anhaltenden Kontrolle meines Vaters durch den Jesuitenorden  über den Umweg der ihm „angeheirateten“ Witwe auch nach seinem  angeblichen Austritt, die  der ehemalige Rektor der Jesuiten-Universität Gregoriana in Rom  Gerald O‘ Collins, selbst australischer Jesuit, uns gegenüber auch bereits vor Jahren eingeräumt hat.

Kirchenopfer nicht vergessen !

Vor drei Wochen hat die Vorsitzende der UN-Kommission für Kinderschutz öffentlich den Vatikan kritisiert wegen seiner faktischen Untätigkeit im Bereich Missbrauch von Kindern durch Geistliche.

Mir ist dabei eingefallen und aufgefallen: als mein Sohn David vor 20 Jahren in Adelaide/ Australien zur Polizei ging, um einiges über die Situation seines Vaters als Jesuit und die Rolle des Ordens dabei wie er es u.a.in Adelaide selbst erlebt hat, zu Protokoll zu geben, hat der Beamte als erstes nach der Nennung des Anliegens spontan assoziiert: das sind ja die mit dem Missbrauch von Jungen….
Bei der jetzigen Begeisterung darüber,dass ein Papst sich in Lebenshaltung und Rede halbwegs „normal“ benimmt, besteht die grosse Gefahr dass keiner mehr von den Opfern redet. Sie stören.

In Holland war ich oft Gast bei der protestantischen, französischsprachigen Nachfolge- Kirche protestantischer Flüchtlinge besonders aus Frankreich, Eglise Wallonne.  Die Diskussion mit ihnen über Priesterkinder wurde da oft verkürzt auf die Frage ob Priester heiraten dürfen sollen, bzw. Verheiratete wieder amtieren sollen dürfen. Ein  so manipulierter Diskurs zur Verfolgung und Diskriminierung von Priesterkindern ist hier auch sehr beliebt. Ich habe damals dort gesagt, dass ich glaube, dass in nicht allzu ferner Zukunft der verpflichtende Zölibat für Weltpriester sich nicht halten können und abgeschafft werden wird. Ich bin aber  sicher, dass das nicht mit einer Entschädigung für die einhergehen wird, die bis dahin gelitten haben, und es macht mir grosse Angst, dann an die Kinder von Ordenspriestern zu denken, die im konzertierten Jubel über eine solche „Befreiung“ untergehen und dann   d i e  diskriminierte Gruppe sein  werden, noch mehr als jetzt. Kirche kommt ohne Opfergruppen nicht aus, eine furchtbare Erkenntnis,  die wir in den Medienkampagnen zum neuen Papst nicht vergessen dürfen. Katholische Organisationen und Einzelpersonen haben schon sehr schnell jetzt ein solches Vergessen vorgemacht.

Der Vertrauensbruch, der unsere Website zum Erliegen gebracht hat, hatte Vorboten, besonders die entsetzte Abwehr, als wir vom Tod zweier junger Söhne von Ordensleuten gesprochen haben. Es durfte einfach nicht wahr sein, dass die Kirche mit den vorgegebenen Quälereien Menschen zu Tode bringt. 

Wiltrud Weber

Aktion für Priesterkinder anlässlich zweier Nina Hagen Konzerte

Nachdem Nina Hagen unserer Initiative“Menschenrechte für Priesterkinder“, durch ihre Unterschrift auf der Unterschriftenliste der damaligen Website, schon seit  Oktober 2010 ihre Unterstützung  ausgedrückt hatte, hatten wir schon lange gehofft, auf ihr Angebot einer gemeinsamen Aktion für Priesterkinder eingehen zu können.  Am 21. und 22.06. 2011 war es  soweit, bei Nina’s Konzerten in einer ehemaligen katholischen und einer aktuell protestantischen Kirche in Aachen bzw. Eschweiler.
Die Abende hatten alles zu bieten, was der Einsatz für die Rechte von Priesterkindern eben mit sich bringt, von schubsenden und schimpfenden Nonnen, über drohende „Securities“ und hyper-aufgeregte Damen der EUREGIO Aachen, bis zu einem wirklichen Happy-End, bei dem uns Nina Hagen und ihr Manager in der ihnen von der Stadt Aachen gestellten Limousine von Eschweiler mit zurück nach Aachen nahmen. Soviel ‚action‘ verdiente zwei eigenen Berichte, die wir untenstehend  noch einmal veröffentlichen.

Bericht vom Nina Hagen -Konzert in der ehemaligen katholischen Kirche St.Paul in Aachen, 21.06.2011…..

Von Brüssel nach Deutschland reisend, war uns vor einigen Wochen bei einem Stopp in Aachen, im dortigen „Kultur-Anzeiger“, die Ankündigung zweier Nina-Hagen Konzerte aufgefallen. Hagen hat sich vor zwei Jahren taufen lassen, evangelisch -reformiert, und würde in zwei Kirchen je ein „Jesus-Gospel“ Konzert geben. Wir dachten dass dies die Gelegenheit, durchaus auch der passende Rahmen sein könnte, auf Nina’s Angebot einer gemeinsamen Akltion zurückzukommen, und fragten sie ob wir dabei auf unsere Initiative hinweisen, und um Spenden werben dürften. Sie bejahte dies in zwei persönlichen Mails, lud uns ausserdem zu den Konzerten selbst ein, und versprach uns dabei auch ein „Jesus-Gospel“ zu widmen.

Nach letzter Rücksprache mit Klaus Ascheneller, Hagen’s Manager, betrete ich, mit Info-Material ausgerüstet, 90 min vor Konzertbeginn als Erster von uns die Kirche: Ich treffe einen Mitarbeiter Nina Hagen’s , der mich, noch wohlgemut, über zwei weitere Stationen zu einer anderen Nina, mit dahinter folgendem Doppelnamen, führt, der von der EUREGIO-Aachen gestellten “ Veranstaltungs-Managerin“. Diese, sofort verbissen-feindselig, faucht mich an: „Davon weiss ich nichts, hier können Sie nicht verteilen“. Ich erkläre kurz den Inhalt unserer Initiative und Nina Hagen’s persönliche Einladung, was sie aber eher noch aggresiver macht : „Das ist egal, ich und mein Chef(von der Stadt Aachen) haben hier das Hausrecht (das sollten an beiden Abenden noch viele von sich behaupten), auch Nina Hagen ist hier nur Gast, wenn überhaupt dann vor der Kirche „. Erst später kann ich völlig ermessen, welche Angst die Frau davor gehabt haben muss, in einer katholischen Stadt wie Aachen, und einer Kirche die zwar nun der Stadt gehört, aber von Nonnen, die den Schlüssel haben, verwaltet wird, dafür verantwortlich gemacht zu werden, dass Flyer zum katholischen Tabuthema „Priesterkinder“ verteilt werden. Sie knallt noch die Tür hinter sich zu, und stellt sich davor, um zu verhindern dass ich Klaus Ascheneller, der wohl schon anwesend ist, direkt ansprechen kann.
Wir machen die Not zur Tugend, ich beginne vor dem Tor, knapp ausserhalb des Kirchengeländes, unsere Flyer zu verteilen, und uns zu  erklären : “ Wir werden von Nina Hagen unterstützt, sie widmet uns heute ein Jesus Gospel….ein wirkliches Tabu-Thema, gerade in einer katholischen Stadt wie Aachen sehr wichtig“ Die Zettel gehen sehr gut weg, fast keiner lehnt sie ab.
Dann plötzlich steht die Nonne vor mir, eine andere Dame, ohne Habit, aber ansosnsten auch in schwarz, hinter ihr : „Hören Sie sofort auf diese Zettel zu verteilen, und hauen Sie ab hier, sonst rufe ich die Polizei“. Sie versucht mich zu schubsen, und mir die Flyer wegzureissen, fixiert mich mit -ich muss es leider sagen- sehr katholisch hasserfülltem Blick. Auch die Frau hinter ihr feindet mich an, schreit : “ Die Nonnen haben hier das Hausrecht “ (Ja wer denn nun ?). Vielleicht entzerren nur zwei Handy-Anrufe, die ich in diesen Momenten bekomme, und kurz wegdrücken muss, die Lage soweit, dass der totale Eklat ausbleibt. „Wenn Sie sich mit Nina Hagen schmücken, müssen Sie auch ihre  Meinungen akzeptieren“ sage ich und verweise nochmal auf meine persönliche Einladung durch die Künstlerin. Dagegen kann sie nicht wirklich etwas einwenden, verbittert lässt die Nonne erstmal ab: Später wird sie mich in der Kirche noch einmal mit Hass fixieren, und „Lügner, Lügner, Lügner“ nennen, ausserdem versucht sie wohl auch noch Ascheneller und andere mit der Behauptung gegen mich aufzubringen, ich hätte während des Konzertes in der Kirche verteilt.
Während all dem, hatte meine Mutter, nachdem klar war dass uns diese Kirche keinen „Opferstock“ für die „Kollekte“ zugunsten unserer Initiative leihen würde, im nahen Restaurant  vom Ober einen Brotkorb besorgt, der dann nach dem Konzet als  Sammelkorb zum Einsatz kommt. Schon von kurz vor Ende des Konzerts an steht sie dann am Tor, erklärt weiteres zum Thema, und sammelt für die Arbeit unserer Initiative. Viele Leute hören zu, viele spenden : „Es ist höchste Zeit dass dieses Thema aufgegriffen wird“ ,“Da geschieht unheimlich viel Unrecht“ : Wieder einmal ist die Diskrepanz zwischen Staat (hier Stadt und EUREGIO), die der Kirche um jeden Preis helfen wollen Unrecht zu vertuschen, und der Bevölkerung, die sehr wohl versteht und Veränderung will, riesengross.
An diesem ersten Abend treffen wir Nina Hagen nicht mehr persönlich, obwohl wir am Anfang von einem Mitarbeiter mit „backstage-Karten“ versorgt wurden, schreit die EUREGIO-Dame den Türsteher, auf dessen Frage ob er mich reinlassen darf, an : „Nein, den nicht, der kommt hier nicht rein“ . Wir sehen Nina Hagen deshalb nur von weiter weg Interviews geben und Autogramme schreiben, sind aber dankbar für die Möglichkeit des Verteilens, die Reaktion der Leute, und die gesammelten Spenden.

….und …und Bericht vom Nina Hagen -Konzert in der Dreieinigkeitskirche in Eschweiler , am 22.06. 2011

 …und Bericht vom Nina Hagen -Konzert in der Dreieinigkeitskirche in Eschweiler , am 22.06. 2011

Am frühen Mittwoch-Nachmittag telefoniere ich mit Klaus Ascheneller : „Es tut mir leid, dass es all diese Hektik gab, unser Thema ruft bei einigen eben leider eine starke Abwehr hervor“. Ich stelle einige Fakten richtig (tatsächlich hatten die Nonne und/oder die EUREGIO-Dame ihm gegenüber wohl behauptet , dass wir während des Konzerts in der Kirche verteilt hätten). Ascheneller bestätigt mir die erneute Einladung auch zum zweiten Abend , gegenüber meiner Hoffnung:“ Heute ist es ja eine protsestantische Kirche, vielleicht wird es da unkontroverser“ gibt er aber, sehr richtig, zu bedenken :  „Der Veranstalter, die EUREGIO Aachen, ist aber derselbe“.
Da wir erst in den hinteren Teil einer Regionalbahn einsteigen, deren vorderen Teil wir hätten nehmen sollen, kommen wir recht spät, im Lichte der folgenden Ereignisse ist dies Glück, da Hagen selbst und Ascheneller deshalb nur kurz nach uns eintreffen.Ich beginne die Flyer zu verteilen, erneut mit Erfolg, meine Mutter möchte schon in die Kirche, heute etwas mehr vom Konzert selbst mitbekommen. Doch evangelische Pfarrer lassen sich auch nicht lumpen !  Da keine Nonnen zur Verfügung stehen, engagieren sie kurzerhand den örtlichen Provinz-Security, wie aus der Karikatur : bullig, starke wenn auch durchaus teigige Arme, Wallros-Schnurrbart) „Sie kommen hier nicht rein“ baut er sich bedrohlich vor meiner Mutter auf, „Anweisung von Herrn Pastor“. Die Dame der EUREGIO erscheint wieder, triuphierend lächelnd, sie hat das Feld hier wohl schon vorher kräftig bearbeitet : „Das Hausrecht hat hier der Pastor (ist das heute wenigstens geklärt), er steht dahinten: Dieser ist besonders charmant, ähnelt äusserlich verblüffend seinem Security, und sagt  : „Sie verschwinden auf die andere Seite des Platzes, bis zur Moltke-Strasse(ca.  50 m weg). Und auch dieser Flyer wird hier nicht verteilt (dass er Spenden lieber selbst einsammeln will, versteht sich von selbst): Der Security tritt nun auch auf mich zu, „schiebt“ mich einige Meter weg, tönt gegenüber einem Nachfrager :“…angebliche Einladung von Nina Hagen persönlich..etc“
Wir stehen einen Moment etwas ratlos rum, ich erreiche Ascheneller auf seinem Handy nicht, aber dann geht alles sehr schnell : Ich erblicke ihn auf der Treppe zum Gemeindehaus rechts neben der Kirche, eile auf ihn zu, beschattet vom drohenden Security:  „Es geht leider nicht ohne Kontroversen, Herr  Ascheneller, heute müssen Sie sogar dafür sorgen dass wir überhaupt reinkommen“. Er ist etwas schüchtern, und sagt dann nur noch-„Ja, moment mal, da kommt Nina jetzt auch selbst“-und gibt die Treppe für seinen Star  frei: Das Gesamtkunstwerk Nina Hagen schwebt die Treppe herunter, ich möchte ansetzen zu erklären, aber das ist nicht nötig : ‚Davidchen'(So hatte mich vor ca. 33 Jahren mein Grossvater genannt, seitdem niemand mehr), ‚das war ja was gestern Abend (sie scheint gut informiert). Aber heute wird alles klappen, ich widme Euch ein Gospel, und du kannst in Ruhe deine „Traktate“ verteilen.  Der da (deutet auf einen Mitarbeiter) bringt Euch jetzt rein‘.  Die ganze Szene ist filmreif, der Security wird sehr schnell sehr klein, und bleibt den Rest des Abend völlig im Hintergrund, der Pastor selbst tritt gar nicht mehr in Erscheinung. Wer mich als ziemlich formellen, eher konservativ gekleideten Menschen kennt, wird sich aber auch vorstellen können, dass allein der Unterschied zwischen Nina Hagen und mir, und dazu die Bezeichnung „Davidchen“, sehr lustig ist. Das Bild wird von einigen jugendlichen Fans abgerundet, die ihr Glück nicht fassen können, durch uns soviel Zeit für Fotos von Nina Hagen aus naher Distanz zu haben.
Auch vom Chauffeur Hagens geleitet (sehr autoritär :“Keine Bange, Sie gehen jetzt hier rein“) kommen wir in die Kirche , und können einem wirklich sehr guten(da die Kirche kleiner ist als am Vorabend auch sehr intensiven) Konzert beiwohnen. Hagen singt einige Gospel(„Down by the riverside“) und Bürgerrrechts-Klassiker(„We shall overcome“), ein Wolf-Biermann Lied („Soldat, Soldat in Uniform“), und, tatsächlich auch in protestantischer Kirche, ein „Ave Maria“. Auch unserer Initaitive widmet sie ein Lied, ich kannte es nicht, aber das „Lord help me walk another mile“ ist schon sehr passend.
Nach dem Konzert gibt es noch einmal etwas Unsicherheit, ich möchte mich nochmal bedanken, wir fürchten aber den letzten Zug zu verpassen, da örtliche VIPs und viele Fans mit Fotos und Autogrammen versorgt werden wollen. Spätestens aber nachdem sich heraustellt, dass Klaus Ascheneller aus dem evangelischen Teil Mittelfrankens stammt, in dem auch meine Mutter geboren ist, und auch ich einen Teil meiner Kindheit verbracht habe (er kann nicht aus ‚ Bayern‘- wie auf seiner Website angegegben- sein, hatte ich mir bald gedacht, so überrascht er von den Emotionen zum Thema ‚Priesterkinder‘ schien ) bahnt sich ein Weg zum Happy-End. “ Ich hab‘ das jetzt mit Nina geklärt, wir nehmen Euch mit zurück nach Aachen“  sagt er dann, wenig später steigen wir vor den Augen der EUREGIO-Dame(ob sie aus dem Verlauf etwas lernen wird ?) in den Nina Hagen von der Stadt Aachen gestellten Mercedes. Im Auto bleibt Hagen, auf meine Frage wie sie ursprünglich auf unsere Website gestossen ist, ganz fest : „Da wird mich wohl Jesus geführt haben“.
In Aachen verabschieden wir uns in grosser Dankbarkeit für ihre wirklich ehrliche und von Herzen kommende Unterstützung, bei der sie bleiben wird, obwohl sie, wie ich noch anmerke    „nun ein bisschen gesehen hat , was einem da entgegenschlagen kann“.

menschenrechte fuer priesterkinder